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CASERTA

Der horizontale Palast hat ein gleichmäßiges Äußeres, das die klassizistische Auswahl schon zu antizipieren schien. Der große zentrale Bogen wird durch einen Giebel überragt. Von außen ist das Erdgeschoss von einem Bossenwerk überzogen und dient als Fundament der Säulenordnung der Semikolonnen und ionischen Pilaster der oberen Stockwerke. Die vier rechteckigen Höfe sind breit und hell wie Plätze und perfekt symmetrisch. Sie gliedern sich im Inneren des Palastes. Drei achteckige Vestibula regulieren auf perfekte Weise die umfassenden Systeme des Umlaufs. Die breite spektakuläre Prunktreppe führt zum achteckigen Vestibulum des edlen Stockwerks ( auf dem sich die Appartements und die mit schon damals neoklassizistischem Stuck verzierten Salons befinden) und zur Königskapelle, die an die von Versailles erinnert, allerdings etwas harmonischer wirkt. Im Inneren des Palastes befindet sich auch ein kleines Hoftheater in fast schon neuklassizistischem Stil, ein kleines Schmuckstück auf seine Art.
Der Bau des Palastes wurde von Luigi Vanvitelli bis zu seinem Tod ausgeführt (1773) und von seinem Sohn Carlo weitergeführt Er wurde allerdings nicht vollständig nach dem Projekt gebaut.
Der Park, der auch von Vanvitelli entworfen wurde, ist das letzte grandiose Beispiel eines Garten Parks aus dem Barock. Eine Szenerie von Grünland, Ruinen, Wäldern und Tälern, führen zur „Castelluccia“ (eine Miniatur Festung, die 1769 zur Abwechslung für den jungen König erbaut wurde) und zum großen Fischteich. Hauptsächlich wird der Palast aber von Brunnen und Wasserfällen umgeben, wegen welchen Vanvitelli den Carolino Aquädukt und den Viadukt der „Ponti della Valle“ entwickelte -ein Bau von stattlicher Großartigkeit. Im Gebäude, das 1200 Zimmer und fast 2000 Fenster besitzt, befindet sich die Pinakothek und ein Museum, in welchem eine berühmte Sammlung von kostbaren antiken Krippen verwahrt wird.

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Kunststadt