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FLORENZ (FIRENZE)
Dem aktuellen Stand der Nachforschungen zufolge kann die
These der etruskischen Urspruenge der Stadt nicht belegt werden,
gesichert ist hingegen die Tatsache, dass sie roemische Stadt
war (Florentia). Im griechisch-gotischen
Krieg (535-53) gehoerte sie zum byzantinischen Reich, dann
zur langobardischen Region Tuscia und vom 9.Jhdt. wurde sie,
obwohl es einen kaiserlichen Fuersten gab, von den Marchesen
der Toskana regiert.Mit der Gruendung des Stadtstaats im 12.Jhdt.
begann die rasche wirtschaftliche und politische Entwicklung
der Stadt: die Regierung, die sich zunaechst in den Haenden
einer kleinen Adelsclique befand, ging spaeter an das Handels-und
Finanzbuergertum ueber, das sich in den „Arti“
(Zuenften) zusammengeschlossen hatte.
Diesen Uebergang kann
man an den Aenderungen des hoechsetn Staatsamts nachvollziehen:
Konsul (1134), Stadtvogt, Volkstribun (1251), bis die Macht
vom Zunftvorsteher der hoeheren Kuenste (1282) uebernommen
wurde. Nach Kriegen zwischen Guelfen und Ghibellinen, Konkurs
der Banken von Bardi und Peruzzi (1342), Unterwerfung unter
den Herzog von Athen (1342-43), Pest (1347-48) und folgender
Hungersnot erlebte die Stadt gegen Mitte des 14.Jhdts ihren
Verfall. Nach dem Aufstand der Ciompi (1379; Ciompi ist die
Volksbezeichnung der Wollarbeiter) gaben die buergerlichen
Einrichtungen ihre Existenz auf, und eine kleine Oligarchie
adliger Familien uebernahm die Regierung. Unter ihnen taten
sich die Medici hervor, die ihre Herrschaft 1434 begannen.
Mit dem Einmarsch in Italien von seiten des Franzosenkoenigs
Karls VIII (1494) und der Vertreibung der Medici kam eine
Zeit politischer Instabilitaet: auf Initiaitve von G.Savonarola
wurde die Republik wieder hergestellt, dann folgte die Rueckkehr
der Medici (1512), eine zweite Republik und eine weitere Rueckkehr
der Adligen. Die Medici nahmen zunaechst den Herzogstitel
an (1530), dann den Grossherzogstitel (1569) und regierten
bis zur Ankunft der Dynastie von Francesco Stefano di Lorena
(Franz Stephan von Lothringen), Ehemann von Maria Theresia
von Oesterreich. Die Lorena unterstuetzten eine einzigartige
kuenstlerische Entwicklung der Stadt. Florenz wurde 1860 Teil
des italienischen Koenigreichs und Hauptstadt desselben von
1865 bis 1870. Seitdem ist sie immer ein wichtiger kultureller
und kuenstlerischer Pol der Nation geblieben und hat auch
den tragischsten Vorfall ihrer juengsten Geschichte, die Ueberschwemmung
vom 4.11.1966, gemeistert, welche die Stadt schwer gezeichnet
hat, aber in gewisser Weise auch den Anfang einer neuen „Renaissance“
darstellt.
Eine grosse Zahl von religioesen und nicht religioesen Denkmaelern
zeugt von der reichen kuenstlerischen Geschichte der Stadt.
Im historischen Zentrum befindet sich der Domkomplex (auf
dem Domplatz): die Kirche S.Maria del Fiore, dessen heutige
Fassade aus den Jahren 1875/87 stammt (gotisches Meisterwerk
aus dem 13./14.Jhdt. nach Entwurf von Arnolfo di Cambio und
auf den Ueberresten der Kirche S.Reparata errichtet, deren
Grundmauern man im Untergeschoss des heutigen Doms besichtigen
kann), die Domkuppel des Brunelleschi (ab 1419), das Baptisterium
(prachtvolles Beispiel florentinischer romanischer Architektur
des 12.Jhdts, auffallend die Zweifarbigkeit des Marmors) und
der Glockenturm, gen. „von Giotto“ (1334; 84,7m
hoch).
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