CASTELGRANDE
An der Straße entlang, die Muro Lucano mit Pescopagano
verbindet, liegt Castelgrande, das einstige
Castel Grandine, in panoramischer Position am Abhang des Monte
Toppo.
Geschichte
Der Name stammt aus dem lateinischen Castrum Grandinis.
Unter diesem war der Ort nach dem Fall des Römischen
Reiches bekannt.
Der Monte Toppo wurde bis zum hellenistischen Zeitalter (V
Jhd.v.Chr.) zur Verteidigung und wegen seiner Position bewohnt,
die einen Überblick über die gesamte Umgebung bietet.
Nicht viel ist aus dem Hochmittelalter bekannt. Der Ort hatte
aber wahrscheinlich auch während dem Langobardischen
Reich eine logistische Bedeutung, als es im normannischen
Zeitalter an die Grafen von Balvano belehnt wurde.
Unter den Anjou (1268) gelangte Castelgrande an Pietro Annibaldo
und später an die Familie Sanseverino. Danach gelangte
es unter die Familie Durazzo, unter Giovanni Pipino, unter
Carlo Ruffo di Montalto (1394), an die Familie Carafa (1496)
und an die Familie d’Anna, die hier bis zur Aufhebung
des Feudalismus (1806) regierten.
Im XVII Jahrhundert nahm die Bevölkerung unter der Führung
Matteo Cristianos an revolutionären Bewegungen gegen
die spanische Regierung (1647) teil und stimmte 1799 den Idealen
der Republik zu. Die Republik wurde allerdings durch den Kardinal
Fabrizio Ruffo di Bagnara verhindert, der die englische Flotte
unterstützte. Auf den Thron Neapels stiegen erneut die
Bourbonen und Castelgrande konnte erst nach den Erlebnissen
des Risorgimentos Teil des Königreich Neapels werden
(1861)
Ein verheerendes Erdbeben (1980) zerstörte Teile der
Ortschaft, das Schloss und die Mutterkirche.
Stadtbesichtigung
In Castelgrande kann man die Ruinen des Anjou Schlosses besuchen,
welches fast von dem Erdbeben von 1980 zerstört wurde,
die Reste der Ringmauer, die von der San Giovanni Tür
verziert wird sowie die Mutterkirche Assunta, die wertvolle
Holzstatuen aus dem 18.Jahrhundert verwahrt.
1 km von der Wohnsiedlung entfernt befindet sich die S.Maria
di Costantinopoli Kirche, die Kunstwerke aus dem XVI Jahrhundert
aufbewahrt. In Castelgrande findet man auch zwei archäologische
Stätten aus der Bronzezeit und dem hellenistischen Zeitalter.
Für die Liebhaber der Natur, der Ausblicke und der Sterne
ist der Monte Toppo ideales Ziel: Er bietet die Möglichkeit,
Spaziergänge in der Natur und in seinen Wäldern
vorzunehmen, eine unvergesslichen Ausblick über Apulien
und Irpinia zu genießen und astronomische Beobachtungen
in der nationalen Sternwarte durchzuführen.
Orte von Interesse
Ruinen des Anjou Schlosses; Porta San Giovanni; Mutterkirche
Assunta; Santa Maria di Costantinopoli Kapelle (XIII Jhd.);
Cianci Palast (XVII Jhd.); Archäologisches Gebiet Monte
Giano; Archäologisches Gebiet Cannolicchio; Sternwarte.
|